Rosenheimer Grüne diskutieren über „Mobilität & Verkehr“

Bis in die letzte Reihe gefüllt war der Festsaal der „Tante Paula“ im Mailkeller gestern Abend als der Ortsverband der Rosenheimer Grünen zum zweiten Zukunfts-Forum „Mobilität & Verkehr“ einlud. Der Tenor wurde schnell deutlich: Eine Verkehrswende für Rosenheim ist unabdingbar!

Die große Bedeutung dieses Themas für die Stadt Rosenheim spiegelte sich im Anschluss in angeregten Diskussionen an mehreren Schautafeln wider: Was kann man in Rosenheim optimieren? Was wünscht du dir von einem neuen Stadtrat? Was hättest du gerne in Rosenheim, was du aus anderen Städten kennst? Angeregt von diesen Fragestellungen, bildeten sich bunte Diskussionsrunden im Saal.

Aufgrund der enormen Beteiligung und der hohen Kreativität des Publikums, waren die Ergebnisse enorm und stellten den Oberbürgermeisterkandidaten der Grünen Franz Opperer sowie die Listenplatz-Erste Anna Rutz vor die Herausforderung, die zahlreichen Ideen zusammenzufassen. Er nutzte zuerst die Gelegenheit, sich mit emotionalen Worten für das massive Interesse an der Veranstaltung zu bedanken und hob die hohe Kreativität des Publikums hervor. Zum einen habe es für ihn hohe Bedeutung, den ÖPNV und besonders den Busverkehr zu stärken – allerdings müsse dies einhergehen mit einer Reduktion und einer Preisanhebung für innerstädtische Parkplätze, was vom anwesenden Publikum mit lautem Applaus quittiert wurde. Auch die Idee sogenannter Mobilitätspunkte an den Stadträndern, einem Verleihsystem für Lastenräder, die sofortige Umsetzung des Radentscheids und eventuelle autofreie Sonntage griff Franz Opperer begeistert auf.

 

Auch die Listenplatz-Erste Anna Rutz zeigte sich erfreut über die Emotionalität und Intensität der Debatten. Für sie sei u.a. die Sicherheit auf den Schulwegen massiv zu erhöhen. Es könne nicht sein, dass der Schulweg so gefährlich sei, dass Eltern ihre Kinder lieber in großen Autos zur Schule führen – und damit den Schulweg für andere Kinder noch gefährlicher machten. Auch für die Umsetzung reiner Fahrradstraßen nach dem Vorbild von Kopenhagen könne sie sich gut vorstellen. Ein spannender Punkt, der in den Debatten mehrmals genannt wurde, war außerdem die Mobilität in die umliegenden Berge. Die hohe Lebensqualität in Rosenheim hinge auch mit der Nähe zu den Bergen zusammen, allerdings sei es nahezu unmöglich, mit dem ÖPNV diese auch zu erreichen. Für einen interessanten Gastbeitrag sorgte schließlich noch der aus Berlin zugezogene München-Pendler Diego Cáceres, der von der Verkehrssituation in Rosenheim so schockiert gewesen sei, dass er umgehend die regionalen Parteien kontaktierte und diese zum handeln aufrief. Nach einem persönlichen Gespräch mit Franz Opperer, beschloss Cáceres, am gestrigen Zukunfts-Forum teilzunehmen und den Abend mit einem amüsanten Gedicht zu bereichern.

Am 3. Februar 2020 laden die Rosenheimer Grünen zu ihrem dritten Zukunfts-Forum ein. Diesmal lautet das Thema „Kultur verbindet Rosenheim“. Susanne Kurz, Mitglied des Landtages, Filmemacherin und kulturpolitische Sprecherin der Grünen, wird den Abend mit einem Impulsvortrag eröffnen.

 

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